Zurück in die Vergangenheit im historischen Klassenzimmer von Zell-Weierbach

Ein Schulbesuch wie vor hundert Jahren – Senioren erleben eine Unterrichtsstunde voller Disziplin, Tradition und amüsanter Erinnerungen.

08.01.2025

Die Senioren und Seniorinnen trafen sich im Januar zu ihrem ersten Ausflug im neuen Jahr. Diesmal stand keine Wanderung auf dem Programm, sondern ein Besuch im Museum für ehemals Großherzoglich Badische Schulen in Zell-Weierbach.

Schon zur Begrüßung bekamen die Teilnehmer einen Vorgeschmack auf das, was sie erwarten würde: Die erste Anweisung zur Sitzordnung im Klassenzimmer sorgte für Schmunzeln und steigerte die Neugier. Nachdem alle in den historischen Schulbänken Platz genommen hatten, erklärte Lehrer Herr Bruder anschaulich, wie es früher in den Schulen zuging. Besonders betonte er die angesehene Rolle des Lehrers in der Gemeinde – eine wahre Respektsperson.

Dann begann der Unterricht. Beim Betreten des Klassenzimmers mussten sich die Anwesenden erheben und den Lehrer ehrfurchtsvoll im Chor begrüßen. Der Unterricht war streng: Wer die richtige Antwort nicht wusste, wurde nach vorne zitiert – mitunter gab es „Tatzen“ oder gar einen Platz auf der gefürchteten Eselsbank. Ein weiterer „unaufmerksamer Schüler“ musste auf der Kniebank ein Gebet sprechen. Trotz der Strenge sorgte der historische Schulalltag für Heiterkeit, zumal viele sich noch gut an ähnliche Szenen aus ihrer eigenen Schulzeit erinnern konnten.

Nach dieser besonderen Schulstunde ging es weiter zur Erkundung des Museums. Neben einem historischen Klassenzimmer gab es eine Nähstube, ein Instrumentenzimmer, ein Zimmer mit Jagdtrophäen sowie eine Sammlung christlicher Bilder, Statuen und Krippen. Besonders beeindruckte die komplett eingerichtete Lehrerwohnung im oberen Stockwerk. Immer wieder hörte man die Senioren sagen: „So sah es bei uns zu Hause auch aus!“

Den Abschluss bildete ein Blick auf eine Ahnentafel, anhand derer Herr Bruder die Stammbäume der Württemberger und des Hauses Baden erklärte. Über Schloss Ortenberg besteht bis heute eine enge Verbindung zum Markgrafen Bernhard von Baden, dessen Residenz in Salem am Bodensee liegt.

Zum Abschluss des gelungenen Nachmittags kehrte die Gruppe in ein Gasthaus ein, wo es noch viel Gesprächsstoff über die vielen Eindrücke des Tages gab. Auch wenn keine Wanderung stattfand, waren sich alle einig: Dieser Ausflug war ein echtes Erlebnis!